Gran Canaria

 

Gran Canaria ist mit einer Fläche von 1560,1 km² nach Teneriffa und Fuerteventura die drittgrößte der Kanarischen Inseln, einer Autonomen Gemeinschaft Spaniens. Die annähernd kreisförmige Insel hat einen Durchmesser von etwa 50 Kilometern und eine Küstenlänge von rund 236 Kilometern. Gemessen an der Bevölkerung ist Gran Canaria nach Teneriffa die zweitgrößte Insel der Kanaren. Die Hauptstadt ist Las Palmas de Gran Canaria. Im Jahr 2015 hatte die Insel 847.830 Einwohner.

 
 

Samstag, 30.11.2019: Nach Punsch und Keksen im Reisebüro packen wir die letzten Sachen und nehmen der Kielius um 17:15 Uhr. Die Fahrt nach Hamburg klappt ohne Probleme und Kocks Hotel ist nach einem kurzen Spaziergang schnell erreicht. Wir machen es uns auf dem Zimmer gemütlich und gehen zeitig schlafen.

Sonntag, 01.12.2019: Um 04:00 Uhr beendet der Wecker die Nacht, wir machen uns fertig und stärken uns am leckeren Frühstücksbuffet. Der Shuttle vom benachbarten Mariott Hotel bringt uns zum Flughafen und wir werden unser Gepäck am Self-Ckeck-In sehr schnell los. Auch an der Sicherheitskontrolle ist noch nicht viel los und wir sind zeitig am Gate. Mit ein paar Minuten Verspätung kommen wir los, lesen, sehen uns einen Film auf dem iPad und holen noch etwas Schlaf nach. Früher als geplant landen wir auf Gran Canaria und werden mit strahlendem Sonnenschein und 23° begrüßt. Der Shuttle-Service zur Station von Dollar lässt etwas auf sich warten, aber schließlich können wir einen neuen Toyota Yaris Hybrid in Empfang nehmen und machen uns auf den Weg nach Agaete. Unsere Unterkunft im Casa Finona ist schnell gefunden und wir richten uns ein. Ein erster Blick von unserem Balkon auf den Hafen Puerto de las Nieves und die felsige Küste hält, was die Fotos im Katalog versprochen haben. Wir fahren nach Puerto de las Nieves und essen in dem kleinen Restaurante Casa Ico sehr leckeren Thunfisch. Nach einem Bummel entlang der steinigen Badestrände mit auf den Hafen und die Steilküste, kaufen wir in einem Spar-Markt unsere Grundausstattung ein. Zurück in unserer Unterkunft setzen wir uns auf den Balkon und genießen die herrliche Aussicht und einen schönen Sonnenuntergang. Mit einer Dokumentation über das Nordlicht im NDR-Fernsehen beenden wir den ersten Urlaubstag.

Montag, 02.12.2019: Wir frühstücken auf dem Balkon, kaufen noch etwas Proviant für den Tag ein und machen uns dann auf den Weg nach Tejeda. Von Galdar aus geht es über die Straßen 70, 21, 210 und 60 in die Berge hinein. Schnell sind auch die tiefhängenden Wolken erreicht und von der herrlichen Landschaft ist nichts mehr zu sehen. Mit Artenara erreichen wir auf 1.270 m das höchstgelegene Dorf der Insel. In Tejeda, das zu den schönsten Dörfern von ganz Spanien gehört, reißt die Wolkendecke auf und wir machen uns zu Fuß auf den Weg. Ein wunderschöner Regenbogen über dem Dorf ist das Zeichen dafür, dass das schlechte Wetter überstanden ist. Wir bummeln durch den Ort und stärken uns mit einem Cortado und Mandelgebäck. Unser nächstes Ziel ist der Roque Bentayga, den wir schon von Tejeda aus gesehen haben. Der Felsen ist 1.412 m hoch und ragt spektakulär aus einer 600 m hohen Gesteinspyramide auf. Schon vom Parkplatz aus haben wir eine herrliche Aussicht auf die umgebende Landschaft und auf den Roque Nublo, das Wahrzeichen Gran Canarias. Wir machen uns an den Aufstieg zu einer Kultstätte der Altkanarier am Fuß des Felsens und werden mit weiteren spektakulären Ausblicken für die Mühen entschädigt. Über die sehr schmalen und kurvenreichen Straßen 606 und 210 erreichen wir bei La Aldea de San Nicolás wieder die Küste. Über die Straßen 2 und 200 kommen wir zurück nach Agaete. Wir kaufen uns etwas für das Abendessen und machen es uns in unserer Ferienwohnung gemütlich. Zum Abendessen auf dem Balkon gibt es als Zugabe wieder einen herrlichen Sonnenuntergang. Was für ein Ausblick!

Dienstag, 03.12.2019: Heute machen wir uns auf den Weg in den Süden der Insel. Unser erstes Ziel ist der Leuchtturm von Maspalomas. Der 60 m hohe Turm ist das Wahrzeichen von Maspalomas und wurde 1889 fertiggestellt. Von hier aus gehen wir an der kleinen Lagune La Charca entlang an den 6 km langen feinsandigen Strand, an den sich eine grandiose Dünenlandschaft anschließt. Wir spazieren ein kleines Stück in die Dünen hinein und genießen die herrliche Landschaft. Der Strand ist wirklich schön, aber für unseren Geschmack ist hier schon zu viel los. Der Ort selbst macht auf uns einen eher abschreckenden Eindruck und wir sind froh hier nicht unseren Urlaub verbringen zu müssen. Einen weiteren Stopp machen wir in Puerto de Mogán, einem weiteren Ferienort an der Südküste. Hier wurde ein komplett künstlicher, aber hübsch anzuschauender Touristenort geschaffen, der den Beinamen „Klein Venedig“ trägt. Nach einem kurzen Bummel machen wir uns auf den Rückweg. In Agaete sehen wir uns noch die Naturschwimmbecken am Ende einer rauen Zufahrtsstraße an und kaufen für das Abendessen ein. Wieder genießen wir den Sonnenuntergang von unserem Balkon, ehe wir es uns in der Wohnung gemütlich machen.

Mittwoch, 04.12.2109: Der Tag begrüßt uns mit klarem Himmel und Sonnenschein. Schon beim Frühstück genießen wir die herrliche Aussicht von unserem Balkon auf Agaete, Puerto de las Nieves, den Roque Antígafo und das Tamadaba Massiv. Nachdem wir unser Auto aufgetankt haben, wollen wir uns den Huerto de las Flores, den Blumengarten, ansehen. Der Park öffnet jedoch erst um 11:00 Uhr und so machen wir uns auf den Weg in das Valle de Agaete, das Tal von Agaete, dass als eines der schönsten Gran Canarias gilt. Die Vegetation wird üppiger, im Talgrund wachsen Mangobäume und Papayas, Avocados, Bananen, Feigen und Oliven, seit einigen Jahren auch Kaffee. Wir halten mehrfach an und genießen den Ausblick auf das Tal. Unterhalb von El Sao endet die Straße an einem. Wendehammer. Auf dem Rückweg sehen wir uns Maipés, eine altkanarische Beerdigungsstätte an. In einem 3.000 Jahre alten Lavafeld befinden sich fast 700 Gräber, von denen mehr als 50 restauriert wurden. Sehr schön angelegte Pfade erschließen den Archäologischen Park. Jetzt hat der Blumengarten Huerto de las Flores geöffnet und wir bummeln durch diese botanische Oase inmitten des Ortes. Statt Blumen findet man hier Zitronen-, Orangen- und Avocadobäume, sowie seltene Pflanzen aus der Karibik und Südamerika. In Puerto de las Nieves essen wir ein Eis und unternehmen einen Spaziergang durch den kleinen Fischerort. Das Wahrzeichen des Ortes ist der Dedo de Dios, der „Finger Gottes“, eine bizarre Felsformation. Auf der Promenade gehen wir noch einmal zu den Naturschwimmbecken in den ehemaligen Salinen. Zum Schwimmen ist der Wasserstand heute fast zu niedrig, hier müssen wir die Flut abwarten. Wir kaufen noch etwas für das Abendessen ein und erleben beim Essen einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Donnerstag, 05.12.2019: Die Wettervorhersage für heute ist nicht so gut aber Tag begrüßt uns zunächst noch mit Sonnenschein. Wir fahren auf der Küstenstraße in Richtung La Aldea de San Nicolás. Ein erster Stopp bietet einen schönen Blick zurück nach Puerto de las Nieves. Kurz hinter El Risco kommen wir automatisch auf die neue, gut ausgebaute Straße. Kurz vor La Aldea de San Nicolás gibt es noch mal eine Zufahrt auf die alte Küstenstraße, die aber nur noch als Sackgasse ausgezeichnet ist. So erreichen wir den Mirador del Balcón und einen weiteren Aussichtspunkt kurz vor der Straßensperre. Wir genießen die herrlichen Ausblicke auf die bizarre Küste. Von La Aldea de San Nicolás aus fahren wir auf der Straße 210 durch den „Grand Canyon“ in das Hochland hinein. Ein Aussichtspunkt mit einem kleinen Turm bietet einen herrlichen Blick auf den Stausee Presa del Parralillo, den Roque Bentayga und das komplette Gebirgsmassiv. Auf dem Weg in höchstgelegene Dorf Gran Canaria’s, Artenara, fahren wir in die Wolken hinein und es fängt an zu regnen. Wir stärken uns mit einem Cortado und laufen durch den Regen zum Auto zurück. Auf der Straße 220 fahren wir nach Agaete zurück, kaufen noch etwas ein und genießen auf unserem Balkon gebackene Bananen mit Honig und Eis. Anschließend machen wir uns zu Fuß auf den Weg zu den Naturschwimmbecken Las Salinas, werfen einen Blick auf die starke Brandung und sind kurz vor Sonnenuntergang wieder in unserer Ferienwohnung.

Freitag, 06.12.2019: Wir beginnen unsere heutige Tour am Faro de Sardina, dem Leuchtturm am äußersten Nordwestzipfel der zerklüfteten Küste oberhalb des kleinen Fischerdorfes Sardina del Norte. Im besten Licht erstrahlt der rotweiße Turm vor dem tosenden Atlantik. Nur weniger Kilometer entfernt liegt unser nächstes Ziel. Das Museum und der Archäologiepark der Cueva Pintada im historischen Zentrum der Stadt Gáldar bilden eine der wichtigsten archäologischen Stätten des Kanarischen Archipels. Der Komplex wurde für die Konservierung, Erforschung und Verbreitung der Fundstätte angelegt, deren spektakuläre Höhlenmalereien ein herausragendes Beispiel für die Kunst und Symbolik der aboriginen kanarischen Kultur darstellen. Die von Menschenhand geschaffene bemalte Höhle wurde bereits 1862 entdeckt, die mehr als 50 Wohnbehausungen und gegrabenen Höhlen des prähispanischen Dorfes Agaldar wurden jedoch erst bei Ausgrabungsarbeiten ab 1987 gefunden. Der Besuch im Museum und Archäologiepark bietet eine Reise in die Vergangenheit Gran Canarias in 3D-Technik und einen Rundgang durch die Ausgrabungen der aboriginen Siedlung. Wir unternehmen noch einen kurzen Bummel durch die Altstadt von Gáldar und stärken uns mit einem Cortado und einem Stück Kuchen bzw. einem Mini-Baguette. Anschließend besuchen wir das Casa-Museo Antonio Padrón, eine der Inselregierung von Gran Canaria unterstellte Einrichtung, die mit dem Ziel, die Werke des aus Gáldar stammenden Malers zu erwerben, zu erhalten, zu studieren, auszustellen und zu verbreiten, gegründet wurde. Es handelt sich um ein monographisches Museum mit einer langjährigen Geschichte von mehr als 40 Jahren im kulturellen Leben der Stadt und der Insel. Es wurde in der ehemaligen Werkstatt des Künstlers errichtet, in deren Inneren die vollständigste Sammlung über die Werke von Padrón untergebracht ist. Unsere letzte Station ist das prähispanische Höhlenmonument Cenobio de Valerón, ein beeindruckender gemeinschaftlicher Getreidespeicher der Aboriginen von Gran Canaria. Die archäologische Stätte liegt an einem hohen Hang des Berges Montaña del Gallego und wurde vor über 800 Jahren als Getreidespeicher angelegt. Unter Nutzung der geologischen Gegebenheiten des Vulkankegels gruben die Urkanarier mit Steinhacken mehr als 350 Höhlungen in den Felshang, die zur Aufbewahrung von Getreide und anderen Lebensmitteln genutzt wurden. Dank seiner strategischen Lage bildete der Speicher eine natürliche Festung in der beinahe senkrechten Steilwand des Berges, die von außen nahezu unsichtbar war. Sein Name, "Cenobio", beruht auf einer Fehlinterpretation. Man glaubte, dass die Kammern zu einer Art Kloster gehörten, in das sich die jungen Frauen des Adels bis zu ihrer Heirat zurückzogen, wobei sie von den „Harimaguadas“, Priesterinnen mit bedeutendem sozialem und religiösem Status versorgt wurden. Heute weiß man, dass diese Interpretation nicht richtig ist. Der gemeinsame Kornspeicher Cenobio de Valerón umfasst 298 Abteile mit einem Fassungsvermögen von einem bis drei Quadratmetern in acht Etagen, die mit Stein- und Holzwerkzeugen aus dem weichen vulkanischen pyroklastischen Tuff in die heutige Montaña del Gallego gegraben wurden. Der leicht zu verteidigende Ort, ein Abri unter einem natürlichen bogenförmigen Überhang von 20 Meter Höhe und 27 Meter Länge sowie die dort herrschenden Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen boten günstige Voraussetzungen für diesen Zweck. Die Höhlen oder Lagerräume haben unterschiedliche Form und Umfang, sind teilweise miteinander verbunden und liegen auf unterschiedlichem Niveau. In den Felsen gegrabene Stufen lassen vermuten, dass sie mit Treppen oder mit Gerüsten und Seilen versehen waren, von denen keine archäologischen Spuren blieben. An den Öffnungen der Höhlen sind teilweise noch Rillen zu erkennen, in denen Türen befestigt wurden, die aus Holz oder Steinplatten bestanden oder auch nur aus weichen Materialien wie Stoffen oder Fellen. Verbleibende Lücken waren mit aschfarbigem Mörtel verschlossen worden, um die Konservierung der Ernte zu gewährleisten. In der Anlage wurden Idole, sogenannte Pintaderas (Stempel), Keramiken, menschliche Knochen und Aschen gefunden, von denen man annimmt, dass sie zu den Bewachern des Kornspeichers gehören. Zurück in unserer Ferienwohnung genießen wir die Nachmittagssonne auf unserem Balkon.

Samstag, 07.12.2019: Wir fahren in den Nordosten der Insel und besuchen den Jardín Botánico Canario Viera y Clavijo. Dabei steht „Jardín Botánico Canario“ für „Botanischer Garten der Kanaren“, während mit dem Namenszusatz „Viera y Clavijo“ der Universalgelehrte José Viera y Clavijo geehrt wird. Die Gründung dieses Botanischen Gartens kann geradezu als das Lebenswerk des schwedisch-spanischen Botanikers Erik Ragnar Svensson (1910–1973) bezeichnet werden. Svensson suchte lange nach dem optimalen Standort für einen Botanischen Garten auf den Kanaren, der so viele verschiedene endemische Pflanzenarten der Kanaren wie möglich gleichzeitig beherbergen kann. Diesen fand er schließlich an einem Steilhang des Barranco de Guiniguada in der Nähe von Tafira Alta, mit Wasserfällen und natürlichen Felsenhöhlen. Daraufhin begann ab 1952 die Arbeit zur Anlage des Gartens; 1959 wurde der Jardín Botánico Canario Viera y Clavijo eröffnet. Svensson wurde Erster Direktor des Botanischen Gartens. Der Garten beherbergt viele der etwa 500 auf den Kanaren endemischen Pflanzenarten und leistet durch Forschungsarbeit auch Hilfe für Artenschutzprogramme. Seit 1983 besitzt der Garten eine Samenbank, in der unter anderem die Samen von etwa 400 auf den Kanaren und weiteren Makaronesischen Inseln endemischen Baumarten aufbewahrt werden. Nach einer kurzen Verschnaufpause am Auto fahren wir wenige Kilometer weiter zur Caldera de Bandama. Der Naturpark besteht im Wesentlichen aus dem 575 Meter hohen Gipfel Pico de Bandama und der südlich davon gelegenen Caldera. Diese hat einen Durchmesser von rund einem Kilometer und ist 170 Meter tief. Der Name Bandama ist nicht spanischen Ursprungs. Er leitet sich von dem flämischen Händler Daniel Van Damme ab, der in der Caldera im 16. Jahrhundert sehr erfolgreich eine Winzerei betrieb. Die Caldera ist in ihrer heutigen Form durch kleinere pyroklastische Eruptionen und dem daraus resultierenden Einsturz des Schlackenkegels vor etwa 5.000 Jahren entstanden. Nachdem wir die Aussicht vom Pico de Bandama genossen haben, machen wir auf die Wanderung rund um die Caldera. Es geht wie auf einer Berg- und Talbahn immer auf und ab und wir benötigen mit vielen Fotostopps fast zwei Stunden für die Runde. Als wir gerade wieder am Auto sind, gibt es einen kurzen Schauer. Über die Schnellstraße sind wir schnell wieder in Agaete und genießen den Sonnenuntergang von unserem Balkon.

Sonntag, 08.12.2019: Noch vor dem Frühstück beladen wir die Waschmaschine. Vor dem Start hängen wir die Wäsche zum Trocknen auf. Unser heutiges Ziel ist der Ort Teror. Die Gemeinde liegt im östlichen Teil des Inselzentrums und 543 m über dem Meeresspiegel. Die Anziehungskraft des Dorfes beruht nicht nur auf der Verehrung der Virgen del Pino (Jungfrau der Pinie), der Schutzpatronin der Insel, sondern auch auf den historischen und natürlichen Schätzen der Gemeinde. In der Basilika von Teror an der Plaza del Pino steht die Virgen del Pino, Schutzherrin der Diözese der Kanarischen Inseln. Der Bau der Basilika geht auf das Jahr 1767 zurück, ist allerdings mehrfach restauriert worden. Sie ist das wichtigste Bauwerk der Gemeinde und zählt zu den hervorstechendsten religiösen Bauten der Kanarischen Inseln. Um diesen zentralen Punkt herum entwickelte sich die Ortschaft mit dem historischen Zentrum von Teror. Der Papst Benedikt XV. erteilte der Kirche, die heute ein nationales Denkmal ist, den Status einer Basilica minor. Der Schrein der Jungfrau befindet sich im hinteren Teil des Hochaltars. Sonntags von 7 - 14 Uhr findet um die Kathedrale von Teror herum der beliebte Markt statt. Dort können typische Erzeugnisse der Gemeinde wie Gebäck und die berühmten süßen Blutwürste und Paprikawürste von Teror gekauft werden. Es ist aufgrund des Marktes sehr viel los, aber wir bekommen noch einen der begehrten Parkplätze und machen uns auf den Weg. Neben selbst erzeugten Waren wie Broten aller Art, Wurst, Käse, Kuchen und Keksen gibt es auch echtes Kunsthandwerk und billigen Kitsch. Wir bummeln über den Markt und werfen einen Blick in die Kathedrale. Allerdings hat gerade ein Gottesdienst begonnen und so bleibt für einen ausführlichen Rundgang keine Zeit. Über Vega de San Mateo fahren wir weiter in Richtung Tejeda in das Hochland hinein. In einem gut besuchten Ausflugslokal stärken wir uns mit Cortado und Bananen-Gofio-Torte. Wir genießen herrliche Ausblicke auf den Roque Bentayga und die ihn umgebende Landschaft. Auch der Roque Nublo guckt ab und zu aus den Wolken heraus. Über Artenara fahren wir zurück nach Agaete und genießen die Sonne auf unserem Balkon. Geli hat sich eine Erkältung eingefangen und ist ziemlich angeschlagen.

Montag, 09.12.2019: Geli hat nicht besonders gut geschlafen und hat Fieber. Wir machen uns trotzdem auf den Weg. Unser erstes Ziel ist Los Tilos de Moya, der letzte Lorbeerwald Gran Canarias. Ein etwa 2 km langer Rundweg führt in den Lorbeerwald hinein. Wir sind knapp zwei Stunden unterwegs und Geli hat es ganz gut überstanden. Da das Wetter sehr vielversprechend aussieht, fahren wir noch einmal ins Hochland hinauf. Cruz de Tejeda liegt auf 1.500 m Höhe und bildet die Wetterscheide zwischen Nord und Süd. Von der Terrasse des Hotels haben wir einen herrlichen Blick auf die Bergwelt um den Roque Bentayga. Mit einem Cortado und einem Stück Kuchen stärken wir uns im Asador de Yolanda und beschließen noch zum Roque Nublo hinaufzufahren. Auf dem Weg bietet der Mirador Degollada de Becerra noch einmal einen grandiosen Ausblick. Von hier aus haben wir sogar einen Blick auf den Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa. An der 1.577 m hohen Passhöhe La Goleta ist der Parkplatz gut gefüllt aber wir haben Glück und ergattern noch einen Platz. Eigentlich wollen wir nur ein kleines Stück auf dem Wanderweg zum 1.813 m hohen Roque Nublo (Wolkenfels) hinaufgehen, um einen besseren Blick auf den Felsen zu bekommen. Da es zunächst recht einfach hinaufgeht, beschließe ich bis auf das Plateau hinaufzugehen. Geli macht aufgrund Ihrer Erkältung eine längere Pause und wartet auf mich. Der Anstieg wird etwas schwieriger und ist an den feuchten Stellen auch recht rutschig. Ich komme aber ohne Probleme voran und der Blick auf den sich 65 m aus dem Plateau erhebenden Roque Nublo entschädigt für die Mühen des Aufstiegs. Es ist schon 16:30 Uhr als wir wieder am Auto sind und uns nach kurzer Verschnaufpause auf den Rückweg machen. Nach einem Einkauf sind wir heute erst nach dem Sonnenuntergang wieder in unserer Ferienwohnung. Für Geli war es heute ein etwas zu langer Tag und sie geht um kurz nach 21:00 Uhr ins Bett. Hoffentlich geht es ihr morgen schon wieder etwas besser.

Dienstag, 10.12.2019: Geli geht es heute zum Glück schon wieder etwas besser. Kurz vor unserem Start haben wir plötzlich kein Wasser mehr in der Wohnung. Aus einem unserer Fenster sehen wir schon ein Fahrzeug der Techniker, die offensichtlich dabei sind ein Problem zu beheben und uns dabei erst einmal eines beschert haben. Wir fahren auf der Schnellstraße in den Südosten der Insel. Hier ist die Stadt Agüimes unser Ziel, die als eine der schönsten Städte der Insel gilt. Wir bummeln durch das unter Denkmalschutz stehenden historische Zentrum „Casco Històrico“. Zahlreiche Skulpturen erzählen Geschichten aus der „alten“ Zeit. Im Mittelpunkt steht die Kirche Iglesia de San Sebastián am Plaza del Rosario. Auf dem Platz sitzen wir eine Zeit lang in der Sonne. Unser nächstes Ziel ist der Barranco de Guayadeque, in den mit der Straße 103 eine der schönsten Inselstraßen hineinführt. Die „Schlucht des fließenden Wassers“ ist 15 km lang und während das Tal von dichtem Grün bedeckt ist, ragen seitwärts bis zu 400 m hohe, verwitterte Steilwände auf. Wir stoppen mehrfach und bannen diese Bilderbuchlandschaft auf die Speicherchips der Kameras. Am markanten Montaña de la Tierra endet die Straße und wir machen uns auf den Rückweg. Einen letzten Stopp machen wir am Faro de Arinaga, Der Leuchtturm thront auf einem Hügel über dem Atlantik und im ehemaligen Haus des Leuchtturmwärters ist heute ein Fischrestaurant untergebracht. Über die Schnellstraße geht es zurück nach Agaete und im Restaurant La Chalana direkt am Strand von Puerto de las Nieves essen wir leckere Sardinen. In unserer Ferienwohnung funktioniert das Wasser wieder und wir genießen die Nachmittagssonne auf unserem Balkon bis zum Sonnenuntergang.

Mittwoch, 11.12.2019: Heute wollen wir nicht so viel fahren und nehmen die Küstenstraße 200 in Richtung La Aldea de San Nicolás. In dem kleinen Dorf El Risco stellen wir den Wagen ab und ziehen die Wanderschuhe an. An der Bar Perdomo beginnt der Aufstieg zum Charco Azul, dem Blauen Tümpel. Zunächst geht es durch die engen Straßen des Dorfes bergauf. Schließlich verlassen wir das Dorf in gehen in das Gebirgstal des Barranco del Risco hinein. Nach der Querung des kleinen Baches folgen wir einem schmalen und steinigen Pfad in das Tal hinein. Die steil aufragenden Felswände und dass Fehlen jeglichen Zivilisationslärms lassen ein Gefühl von Wildnis aufkommen. Uns erinnert diese Landschaft an die MacDonnell Ranges in Australien. Nach einer weiteren Querung des Baches beginnt ein Abschnitt wo wir mehr klettern als wandern. Schließlich ist der Charco Azul, der Blaue Tümpel erreicht und wir machen im Schatten der Felsen eine längere Pause. Der Charco Azul ist ein kleines felsiges Becken, das von einem Wasserfall gespeist wird. Auf gleichem Weg geht es zurück nach El Risco, wo wir uns die Brötchen mit Schinken und Käse in der Bar Perdomo redlich verdient haben. Nach drei Stunden sind wir wieder am Auto. Wir fahren noch bis zum Playa de la Aldea weiter, die felsigen Strände und die starke Brandung laden aber nicht zum Baden ein. Interessant ist hier der Charco, eine kleine Lagune am Ende der Bucht. So fahren wir auf der Küstenstraße zurück nach Agaete und ich nehme in den Naturschwimmbecken der ehemaligen Salinen ein erfrischendes Bad. Geli hat ihre Erkältung zwar weitestgehend überstanden, will keinen Rückfall riskieren und wartet im Trocknen auf mich. Auf unserem Balkon genießen wir wieder die Sonne und das Abendessen mit Blick auf die Bucht.

Donnerstag, 12.12.2019: Heute werden unsere Pläne erstmals durch Straßenbauarbeiten durchkreuzt. Wir fahren auf der Schnellstraße bis Telde und von dort über die Straße 130 ins Hochland. Unser Ziel ist der Pico de Las Nieves, der mit 1.949 m höchste Berg der Insel. In Cazadores stehen wir dann vor einer Straßensperre und erfahren, dass hier aufgrund von Bauarbeiten nichts mehr geht. Wir müssen den ganzen Weg zurück und fahren auf der Schnellstraße weiter gen Süden. Auf der Straße 65 kommen wir dann schließlich doch noch ins Hochland. Die Straße klebt förmlich am Rand einer gewaltigen Schlucht und bietet immer wieder herrliche Ausblicke auf die grandiose Landschaft. Vom Mirador El Guriete haben wir einen schönen Blick auf die Felsfestung Fortaleza Grande. Wenig später bringt uns die schmale Nebenstraße 651 zum Mirador La Sorrueda mit einem schönen Blick auf den gleichnamigen Stausee. Die Straße endet am Fuße der Fortaleza Grande. Von hier aus führt ein schmaler Pfad zu einem höhlenartigen Tunnel hinauf, der weitere grandiose Ausblicke bietet. In San Bartolomé de Tirajana stärken wir uns in der La Panadería de Tunte mit einem Cortado und Kuchen. Über den 1.250 m hohen Pass Cruz Grande gelangen wir zum Roque Nublo und fahren in die Wolken hinein. Die Wolken bleiben unser Begleiter bis kurz vor Agaete. Wir kaufen noch etwas ein und setzen uns zum Sonnenuntergang mit einem Glas Wein auf unseren Balkon. Das Abendessen gibt es dann drinnen und wir machen es uns gemütlich.

Freitag, 13.12.2019: Noch vor dem Frühstück starten wir wieder eine Waschmaschine und fahren dann auf der Küstenstraße in Richtung La Aldea de San Nicolás. Unser Ziel ist der Parque Natural de Tamadaba. In unserem Reiseführer ist eine Straße beschrieben, die hinter El Risco in den Naturpark hinaufführt. Wir landen jedoch auf der „alten“ Straße 200, die am Aussichtspunkt Andén Verde endet. Wir haben einen herrlichen Blick auf die bizarre Steilküste bis zum Hafen von Puerto de las Nieves. Da es die beschriebene Straße offensichtlich nicht gibt, beschließen wir den Umweg über La Aldea de San Nicolás zu nehmen. Wir fahren auf der Straße 210 durch den „Grand Canyon“ in das Hochland hinein. Bei herrlichem Wetter und wolkenlosem Himmel genießen wir die Fahrt und die herrlichen Ausblicke. Ein Aussichtspunkt mit einem kleinen Turm bietet einen herrlichen Blick auf den Stausee Presa del Parralillo, den Roque Bentayga, den Roque Nublo und das komplette Gebirgsmassiv. Im Parque Natural de Tamadaba führt uns die Straße 216 in einer großen Schleife durch den Park und wir können hautnah erleben, wie das Feuer hier im Sommer gewütet hat. Wir haben außerdem einen schönen Blick auf die Steilküste bei El Risco und auf den Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa. Auf dem Weg in höchstgelegene Dorf Gran Canaria’s, Artenara, stoppen wir auf einer Wiese bei Acusa Seca und genießen ein weiteres Mal die grandiose Aussicht. Auch in Artenara halten wir noch an einem weiteren Aussichtspunkt. Einen letzten Stopp machen wir an der Aussichtsplattform oberhalb des Pinos de Gáldar, eines erloschenen Vulkans. Von der Küste ziehen Wolken auf und schränken die Aussicht etwas ein, aber die Caldera des vor 3.200 Jahren ausgebrochenen Vulkans ist auch so eindrucksvoll. Auf der Straße 220 fahren wir nach Agaete zurück, nehmen unsere Wäsche ab und genießen die Nachmittagssonne auf unserem Balkon. Am Abend gibt es als Zugabe auch noch zwei kleine Feuerwerke.

Samstag, 14.12.2019: An unserem letzten Tag machen wir es uns gemütlich und starten nach dem Frühstück zu Fuß. Schon auf dem Weg zu den Naturschwimmbecken an den ehemaligen Salinen haben wir einen herrlichen Blick auf die Steilküste. Die Brandung peitscht an die Küste und überspült sogar die Schwimmbecken. Wir setzen uns an die Küste und bannen die Wellen auf die Speicherchips der Kameras. Entlang der Promenade spazieren wir zum Hafen von Puerto de las Nieves. Mit einer kleinen Stärkung aus einem Supermarkt setzen wir uns in den Skulpturengarten La Palmita. Durch Agaete spazieren wir zu unserer Ferienwohnung zurück und setzen uns auf unseren Balkon in die Sonne. Wir kaufen noch etwas zum Abendessen und Proviant für morgen ein. Anschließend packen wir unsere Taschen und essen noch einmal auf dem Balkon zu Abend.

Sonntag, 15.12.2019: Wir können beide nicht so gut schlafen und sind schon vor dem Wecker um 06:30 Uhr wach. Nachdem wir gefrühstückt und unseren Proviant fertig haben, packen wir die letzten Sachen. Der Wohnungsschlüssel landet wieder im Schlüsselsafe und nach 45-minütiger Fahrt und einem letzten Volltanken geben wir den Wagen zurück. Wir sind 1.584 km auf den teilweise engen und kurvenreichen Straßen von Gran Canaria gefahren. Der Shuttle bringt uns zum Flughafen und für die Gepäckaufgabe stehen wir eine knappe halbe Stunde an. Die Sicherheitskontrolle geht dann relativ schnell und wir suchen uns auf dem Flughafen eine ruhige Ecke, da unser Gate noch nicht bekanntgegeben ist. Wir haben etwa 45 Minuten Verspätung, sollen die Zeit aber aufgrund von Rückenwind wieder einholen. Wir lesen, sehen uns einen Film auf dem iPad an und bringen die Flugzeit irgendwie hinter uns. Wir landen tatsächlich eine Viertelstunde früher als geplant, müssen dann aber ewig auf unsere Koffer warten. Kurz vor Abfahrt erreichen wir noch den Kielius um 19:15 Uhr und fahren bei norddeutschem Schmuddelwetter in Richtung Kiel. In Kiel ist es dann zum Glück trocken. Um kurz nach 21:00 Uhr sind wir schließlich wieder zuhause. Wir packen noch aus und gehen zeitig schlafen.

Gran Canaria hat uns landschaftlich sehr gut gefallen. Besonders das Hochland mit seinen bizarren Schluchten und Gipfeln hat es uns angetan. Eine schöne Ferienwohnung mit Sonnenuntergangsblick und beständiges Wetter haben ebenfalls zu einem sehr gelungenen Urlaub beigetragen.

 
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